„Es gibt in Deutschland sowieso nur einen Kapitän – und das ist Rüdiger Joswig“. Prophetische Worte, mit denen Rüdiger Joswigs damalige Agentin vor 15 Jahren dafür sorgte, dass nach nur einem Treffen mit den Verantwortlichen die Hauptrolle für die neue maritime Polizeiserie „Küstenwache“ gefunden war. Ein Unternehmen, bei dem alle Beteiligten sprichwörtlich in unbekannte See stachen, um dort ein neues Serienformat zu entdecken, zu finden und weiterzuentwickeln. Die Leitfigur dabei: Natürlich der Kapitän. Holger Ehlers, ein Mann, der von der Handelsmarine zur Polizei wechselte, verheiratet war und einen Sohn hatte. Der im Laufe der Zeit aber schmerzhaft erfahren musste, dass die Arbeit als Kriminalist auch private Opfer mit sich brachte. Nach dem tragischen Tod des Sohnes und der Scheidung von seiner Frau wurde die Besatzung der Albatros immer mehr zu seiner „neuen Familie“, vor die er sich stets schützend stellt, komme was wolle.
Für Rüdiger Joswig ist die große Beliebtheit seiner Figur vor allem auch damit zu erklären, dass Ehlers eine ehrliche Haut und kein Karrieremensch ist, sondern ein Leitwolf, der auch Gefühle zeigen kann. Ein seltenes Exemplar heutzutage. Kein Wunder, dass Beamte der realen Küstenwache dem Schauspieler mehrmals geflüstert haben, dass sie sich so einen Kapitän wünschen würden. Und selbst Joswig ist ein wenig neidisch auf die Organisiertheit und Ordnungsliebe seiner Figur, besonders wenn er sich das Chaos auf seinem Schreibtisch zuhause ansieht. Hier lernt er seine Texte, alleine mit einer Pfeife, und manchmal, wenn es die Szenen verlangen, sogar mit ablenkender Musik im Hintergrund, Klassik, aber auch Metallica oder die Rolling Stones.